Ein Kunstwerk soll in Mainz künftig an die Verfolgung wohnungsloser Menschen während der NS-Diktatur erinnern. Der Verein „Armut und Gesundheit“ hat im Sommer 2024 zusammen mit der Landeshauptstadt Mainz einen künstlerischen Ideenwettbewerb gestartet. Die Jury hat jetzt den Gewinner gekürt. Der Entwurf „Diffamiert“ des Bildhauers Konrad Franz sieht eine abstrahierte und etwa lebensgroße Figurengruppe vor, die aus drei Personen besteht, die auf dem Boden kauern. Das Kunstwerk soll am Vorplatz von St. Peter an der Großen Bleiche errichtet werden. Die Figurengruppe stelle das Leid der Opfer in den Mittelpunkt. Das Leid werde durch diese Form der Darstellung konkret sichtbar, das Leid bekomme Kontur, bekomme ein ‚Gesicht‘ und stehe für die oftmals zwar gesehenen, aber nicht wahrgenommenen Menschen am Rande der Gesellschaft, in Vergangenheit und Gegenwart, so Prof. Gerhard Trabert. Die Figuren seien weder als Frau noch als Mann zu identifizieren und damit einfach ‚menschlich‘, so Trabert weiter.